Notenbank

Die Hauptaufgaben der Notenbank (= Zentralbank) eines Landes ist die Stabilität der Währung und die Bekämpfung der Inflation. Um diese Ziele zu erreichen gibt sie Bargeld aus und legt die Leitzinsen fest.

Leitbörse

Als Leitbörse wird die führende Börse eines Wirtschaftsraums bezeichnet. Die Kursentwicklung der Leitbörse wirkt bestimmend auf das Geschehen der kleineren Nachbarbörsen. Für Deutschland übt die Frankfurter Wertpapierbörse die Funktion der Leitbörse aus. International üben die Börsen von New York und Tokio die Funktion von Leitbörsen aus.

Kurspflege

Als Kurspflege bezeichnet man die Stützung eines Kurses, um das entsprechende Wertpapier auf einem bestimmten Niveau zu halten. Steht z. B. die Ausgabe neuer Aktien bevor, so kann es im Interesse des Unternehmens, welches die Aktien ausgibt und des mit der Emission beauftragten Bankenkonsortium liegen, den Kurs der alten Aktien im Vorfeld der Emission auf einem hohen Niveau zu halten, um die neuen Aktien zu einem hohen Preis ausgeben zu … Weiterlesen

Kursmakler

Amtlich bestellte und vereidigte Personen, die für die Kursfeststellung im amtlichen Handel zuständig sind und einer besonders strengen Beaufsichtigung unterliegen. Ein Kursmakler führt als neutraler Vermittler Kauf- und Verkaufsaufträgen von Wertpapieren zusammen und stellt die amtlichen Kurse dieser Titel fest. Ein Kursmakler ist für den Handel und die Kursfeststellung einer oder mehrerer bestimmte Aktien verantwortlich. Kursmakler vermitteln Börsengeschäfte, dürfen im Gegensatz zu den freien Maklern Eigengeschäfte aber nur in begrenztem … Weiterlesen

Kurskorrektur

Als Kurskorrektur oder Konsolidierung bezeichnet man vorübergehende und begrenzte Rückgänge des Börsenwertes von Aktien oder Indizes.

Korrelation

Der Begriff Korrelation stammt aus dem Lateinischen und bedeutet Wechselbeziehung oder Wechselwirkung. Der Korrelationskoeffizient misst die Wechselbeziehung zwischen unterschiedlichen Anlagen in Bezug auf bestimmte Ereignisse. Der Korrelationskoeffizient kann Werte zwischen -1 und +1 annehmen, er gibt an, wie sehr die Anlagen miteinander korrelieren. Anders ausgedrückt misst der Korrelationskoeffizient, wie ausgeprägt die Anlagen in Bezug auf ein bestimmtes Ereignis in der gleichen Form reagieren. Wenn mehrere Anlagen auf ein bestimmtes Ereignis … Weiterlesen

Kapital

Der Begriff „Kapital“ ist gleichbedeutend mit Vermögen oder Geld. Er umfasst sowohl die liquiden Mittel wie Bargeld und Guthaben auf Giro- oder Tagesgeldkonto und die in verschiedenen Anlageformen investierten Mittel.

Depot

In einem Depot werden die Wertpapiere eines einzelnen Anlegers gegen Gebühren verwaltet. In den Gebühren ist die Verwaltung der Wertpapiere (z. B. Dividenden– oder Zinszahlungen bzw. die Ausübung von Bezugsrechten durch die Bank) enthalten. Die Summe aller in einem Depot vorhandenen Aktien zu den aktuellen Börsenkursen bewertet ergibt den Depotwert. Vorhandenes Geld, welches nicht in Wertpapieren angelegt ist, z. B. Tagesgeld wird nicht zum Depotwert hinzugerechnet. Wertpapiere können für jeden Kunden … Weiterlesen

Investmentclub

Interessengemeinschaft von Anlegern, die sich treffen, um Informationen auszutauschen und Anlageentscheidungen zu treffen. In manchen Investmentclubs unterhalten die Mitglieder ein gemeinsames Depot. In Deutschland gibt es über 500 Investmentclubs. Dachverband ist die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz in Düsseldorf.

Investment

Erwerb von Wertpapieren, Immobilien oder andere Sachanlagen zur Vermögensbildung. Ein Investment wird auch als Kapitalanlage bezeichnet.

Insider

Personen, die vor einer Ad-hoc-Meldung Kenntnisse von kursrelevanten Unternehmensinformationen haben. Zu den Insidern gehören in erster Linie Vorstands- und Aufsichtsratmitglieder. Das Wertpapierhandelsgesetz verbietet die Nutzung solcher Informationen. Verstöße gegen diese Richtlinien können mit Freiheits- oder Geldstrafen geahndet werden.

Wertpapierhandelsgesetz

Dieses Gesetz bildet die Grundlage für die Tätigkeit des 1995 gegründeten Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel. Vor allem geht es in dem Gesetz um das Verbot von Insider-Geschäften, die Überwachung der Offenlegungspflicht von Aktiengesellschaften, die Einhaltung der Marktregeln, die Prüfung der Verkaufsprospekte von Wertpapieren sowie die Überwachung der internationalen Börsenzusammenarbeit.

Ad-hoc-Meldung

Börsennotierte Unternehmen sind nach dem Wertpapierhandelsgesetz verpflichtet, wichtige Nachrichten, die den Börsenkurs des Unternehmens beeinflussen können unverzüglich in der sogenannten Ad-hoc-Publizität zu veröffentlichen. Damit soll verhindert werden, dass kursrelevante Informationen nur Insidern bekannt sind, die diesen Wissensvorsprung zu ihrem eigenen Vorteil ausnutzen könnten. Des Weiteren soll Aktionären als auch Anleihegläubigern damit die Möglichkeit gegeben werden, möglichst schnell auf die neue Situation zu reagieren, also möglicherweise ihre Wertpapiere zu veräußern, um … Weiterlesen

Namensaktien

Im Gegensatz zu Inhaberaktien, die anonym übertragen werden, sind Namensaktien auf den Namen des Aktionärs, also den Eigentümer der Aktie ausgestellt. Eine Aktiengesellschaft, die Namensaktien ausgibt, ist verpflichtet, ein Aktienbuch zu führen, in dem Name, Wohnort und Beruf des Aktionärs eingetragen werden. So erhält die Aktiengesellschaft einen sehr guten Überblick über die aktuelle Aktionärsstruktur. Wer einen Eintrag im Aktienbuch nicht wünscht, kann auch seine Depotbank in das Aktienbuch eintragen lassen. … Weiterlesen

Inhaberaktien

Bei einer Inhaberaktie ist der Inhaber der Aktie gleichzeitig der rechtmäßige Eigentümer der Aktie. Bei Inhaberaktien ist ein Eigentümerwechsel durch Weitergabe oder Verkauf ohne besondere Formalitäten möglich. Das heißt die Aktiengesellschaft erfährt nicht, wer zur Zeit der Aktieneigentümer ist. Das deutsche Aktiengesetz sieht die Inhaberaktie als den Regelfall vor. Dementsprechend werden in Deutschland die meisten Aktien in Form von Inhaberaktien ausgegeben. In der letzten Zeit sind allerdings Namensaktien immer beliebter geworden.

Indexaktie

Eine Indexaktie ist eine Mischung aus einem Index und einer Aktie. Eine Indexaktie bildet einen Aktienindex ab, wird im Gegensatz zu einem Indexfonds, bei dem der Kurs nur einmal am Tag festgestellt wird aber wie eine Aktie fortlaufend gehandelt. Die Laufzeit von Indexaktien ist unbegrenzt. Market Maker (designed sponsors) garantieren jederzeit An- und Verkaufskurse.

Greenshoe

Greenshoe ist die Bezeichnung für eine Mehrzuteilungsoption, die einem Emissionskonsortium im Rahmen eines Bookbuilding-Verfahrens ggf. die Möglichkeit einräumt, über das ursprünglich geplante Emissionsvolumen hinaus, ein bestimmtes Volumen an Mehrzuteilungen zu Ursprungskonditionen am Markt zu platzieren. Diese Mehrzuteilungsoption wird manchmal bei stark überzeichneten Emissionen ausgeübt. Die Bezeichnung ist an die US-Firma Greenshoe Manufacturing Company angetlehnt, die dieses Verfahren vor Jahrzehnten erstmals einsetzte.

Graumarkt

Unter Graumarkt versteht man den Handel mit noch nicht an der Börse gelisteten Titeln vor Abschluss der Zeichnungsfrist. Börsenmakler wie „Schnigge & Partner“ oder „Lang & Schwarz“ organisieren diesen Handel. Privatanleger können daran über ihre Hausbank oder eine Direktbank teilnehmen. Vor dem Börsengangs eines Unternehmens gibt es die Bookbuildingphase. Während dieser Zeit wird der Ausgabepreis der neuen Wertpapiere ermittelt. Darauf reagieren Makler und Banken mit Kauf- und Verkaufsaufträgen – wie … Weiterlesen

Aktien Zeichnen

Kaufauftrag für ein Wertpapier, welches neu ausgegeben wird (Neuemission). Die Zeichnung erfolgt meist während des Bookbuildings.

Bookbuilding

Ein Verfahren, mit dem bei Neuemissionen der Preis für neue Aktien festgelegt wird. Dabei wird eine Preisspanne und ein Zeitraum vorgegeben. Die Anleger können innerhalb dieser Spanne einen Preis nennen, zu dem sie bereit sind, eine bestimmte Anzahl der neuen Aktien zu kaufen (Zeichnung). Am Ende der Bookbuildingsphase wird dann der Ausgabepreis festgelegt und die Aktien zugeteilt. Bei stark überzeichneten Neuemissionen kann das Bookbuilding auch schon vor dem vorher festgelegten … Weiterlesen

Neuemission

Die erste Ausgabe von Aktien eines Unternehmens an einer Börse. Innerhalb des Bookbuildings können die Wertpapiere gezeichnet werden.

Goldene Aktie

Bevor die große Liberalisierungs- und Privatisierungswelle die europäischen Volkswirtschaften erfasste, war der Staat in vielen Ländern ein wichtiger Unternehmer. Unternehmen aus den Branchen wie Telekommunikation, Post, Energieversorgung oder auch Rüstung waren zum großen Teil Staatseigentum. Diese Unternehmen hatten oftmals eine Monopolstellung. Um nach der Privatisierung der ehemaligen Staatsunternehmen Einfluss auf die Geschäftspolitik der Unternehmen zu haben, sicherte sich der Staat durch eine Goldene Aktie in einem Unternehmen oftmals eine herausgehobene … Weiterlesen

Gewinnmitnahmen

Als Gewinnmitnahme bezeichnet man den Vorgang, wenn ein Anleger ein Wertpapier verkauft, um einen Gewinn zu realisieren; er nimmt seinen Gewinn mit. Für den Verkauf der Wertpapiere gibt es keinen besonderen Grund wie z. B. schlechte Ertragszahlen oder sonstige negative Meldungen. Werden Gewinnmitnahmen in größerem Stil von mehreren Anlegern durchgeführt, so kommt es zu kurzfristigen Kursrückgängen.

Streubesitz (Free float)

Als Streubesitz oder Free float bezeichnet man das frei gehandelte Aktienkapital, d. h. die Aktien eines Unternehmens, die zum Börsenhandel zugelassen sind und an den Börsen frei gehandelt werden können. Beteiligungspakete des Staates oder von Großbanken werden nicht als gehandeltes Aktienkapital eingestuft. Bei den Börsengängen der Deutschen Telekom und der Tochter T-Online sind beispielsweise nicht alle Aktien zum Börsenhandel angemeldet und bei der Emission ausgegeben worden. Die Aktien, die nicht … Weiterlesen

ex Bezugsrecht (exBR)

Aktiengesellschaften, die ihr Grundkapital erhöhen, geben so genannte junge Aktien aus. Die Aktionäre der alten Aktien, die sogenannten Altaktionäre erhalten mit dem Bezugsrecht in der Regel ein Vorkaufsrecht für die jungen Aktien. Am ersten Tag der Bezugsfrist wird der Kurs der alten Aktien mit dem Kurszusatz exBR notiert und gehandelt, das heißt auf den Kurs der Altaktie erfolgt ein Abschlag in Höhe des rechnerischen Wertes des Bezugsrechts.

Kurs-Buchwert

Der Kurs-Buchwert ist eine Kennzahl für die Bewertung von Aktien. Der aktuelle Börsenkurs eines Unternehmens wird im Verhältnis zu dem Buchwert der Gesellschaft gesetzt. Je niedriger das Verhältnis ist, desto niedriger ist die Aktie bewertet. Ist der Kurs-Buchwert niedrig, heißt das, dass die Börse dem Unternehmen eine im Vergleich zum Kurswert solide Eigenkapitalausstattung zubilligt.

Kurs-Cash-Flow-Verhältnis (KCV)

Das KCV ist eine Kennzahl für die Bewertung von Aktien. Der aktuelle Börsenkurs eines Unternehmens wird im Verhältnis zu dem Cash Flow pro Aktie gesetzt. Das KGV gibt an, mit welchem Vielfachen des Umsatzes ein Unternehmen an der Börse bewertet wird. Die Kennzahl KCV ist immer positiv. Formel: KCV = Aktienkurs / Cash Flow pro Aktie Beispiel: Aktienkurs: 40 EUR Cash Flow pro Aktie: 5 EUR KCV: 8 Je höher … Weiterlesen

Cash Flow

Es handelt sich bei der Cash Flow Rechengröße um eine vor allem in den angelsächsischen Ländern gebräuchliche Kennzahl zur Aktien- bzw. Unternehmensanalyse. Er beschreibt den Zugang an flüssigen Mitteln innerhalb einer bestimmten Abrechnungsperiode. Der Cash-Flow ist eine Bilanzkennzahl, die Rückschlüsse auf die Finanzierungskraft eines Unternehmens zulässt. Der Cash Flow ist also eine Bezeichnung für den Liquiditätsüberschuss aus der betrieblichen Tätigkeit des Unternehmens. Der Cash Flow ist eine von vielen Kennzahlen, … Weiterlesen

Bewertungskennzahlen

Mit Bewertungskennzahlen wird im Rahmen der Fundamentalnalyse versucht, Aktien zu bewerten, um verschiedene Aktien miteinander vergleichen zu können und daraus Empfehlungen abzuleiten.

Price-to-Earnings-Growth (PEG)

Das PEG ist eine Kennzahl für die Bewertung von Aktien. Das Kursgewinnverhältnis (KGV) wird durch die Wachstumsrate des Unternehmens geteilt. Das PEG ist insbesondere eine interessante Kennzahl zur Beurteilung von schnell wachsenden Unternehmen, wie z. B. Technologieunternehmen. Schnell wachsende Unternehmen werden häufig mit einem sehr hohen KGV gehandelt. Das KGV alleine ist bei schnell wachsenden Unternehmen kein sehr guter Vergleichsmaßstab, da das Wachstum des Unternehmens nicht berücksichtigt wird. Das PEG … Weiterlesen