Ombudsmann der Banken

Eine von den Banken geschaffene Stelle, an die sich Kunden wenden können, die in einem Streitfall mit ihrem Kreditinstitut zu keiner Einigung kommen. Dies gilt auch bei Differenzen über Wertpapiergeschäfte. Der Ombudsmann hat die Aufgaben einer Schiedsstelle und soll dazu beitragen, oft kostspielige und langwierige Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden.

Offenmarktpolitik

Hierbei handelt es sich um ein Instrument der Bundesbank zur Beeinflussung der Geld- und Kreditmenge innerhalb der Gesamtwirtschaft. Dadurch werden Kreditinstituten und der Wirtschaft Zahlungsmittel zugeführt oder entzogen. Ziel dieser Politik ist es, den Geldwert möglichst stabil zu erhalten, also inflationäre Entwicklungen zu bekämpfen. Die Bundesbank führt dazu Käufe oder Verkäufe an den offenen Wertpapiermärkten aus. Die Wirkung der Offenmarktpolitik ist allerdings begrenzt, da die Kreditinstitute nicht gezwungen werden können, … Weiterlesen

Nominalzins

Als Nominalzins wird der Zins bezeichnet, der auf den Nennwert einer Anleihe oder eines Kredits, auf ein Guthaben auf dem Girokonto, ein Sparbuch oder eine Hypothek gezahlt wird. Er muss vom Effektivzins und vom Realzins unterschieden werden, wenn die tatsächliche Rendite oder Belastung (bei Krediten) festgestellt werden soll.

Nieuwe Markt

Der Nieuwe Markt ist eine speziell für junge, innovative Unternehmen eingerichtete Börse in Amsterdam. Sie entspricht ähnlichen Einrichtungen in Brüssel, Frankfurt und Paris. Diese für Europa neuartigen Börsen sollen interessanten, aber mit hohem Risiko behafteten Unternehmen den Zugang zum Kapitalmarkt öffnen.

Nennwertlose Aktien

Nennwertlose Aktien waren eine in Deutschland bislang eine nicht zulässige Form der Aktie. Im Gegensatz zur Nennwertaktie bezieht sich der Wert der nennwertlosen Aktie nicht auf eine feste Summe, sondern auf einen bestimmten Anteil am Gesellschaftsvermögen des Unternehmens (eine Quote). Eine Form der nennwertlosen Aktie ist die Quotenaktie, die auch als „unechte nennwertlose Aktie“ bezeichnet wird. Der Aktionär ist hierbei mit einem bestimmten Prozentsatz am Vermögen des Unternehmens beteiligt. Nennwertlose … Weiterlesen

Mündelsicher

Ein für die Anlage von Mündelgeldern geprägter Begriff, der aber auch in anderer Weise gebraucht wird und eine weitgehend risikofreie Anlage von Vermögen umschreibt. Mündelsicherheit bei der Anlage von Kapitalien wird vielfach gesetzlich gefordert oder wird in Verträgen vorgeschrieben.

Mindestreserve

Ein Betrag, den Kreditinsitute bei der Bundesbank zinslos hinterlegen müssen. Die Mindestreservepolitik ist eines der Instrumente der Notenbank zur Beeinflussung der Geldmenge. Diese Einflussnahme erfolgt indirekt über die Steuerung der Liquidität der Geschäftsbanken. Die Bundesbank kann so die Geldmenge verändern, die den Banken für Kreditgeschäfte zur Verfügung steht. Dies wiederum dient der Beeinflussung der Zinshöhe, der Steuerung des Konjunkturverlaufs und damit der Erhaltung der Geldwertstabilität.

Mergers & Acquisition

Unter dem Begriff Mergers & Acquisition (kurz M & A) werden Beratungsdienstleistungen im Rahmen des Kaufs oder Verkaufs sowie der Fusion von Unternehmen zusammengefasst. Anbieter solcher Dienstleistungen sind vor allem Banken, hauptsächlich Investmentbanken, sowie hochspezialisierte Berater. Wurde das M & A Geschäft bis vor kurzem eher als Nebenprodukt zum normalen Bankgeschäft betrachtet, hat sich hieraus in den letzten Jahren einer der attraktivsten und vor allem rentabelsten Dienstleistungsangebote des Finanzgewerbes entwickelt. … Weiterlesen

Lombardsatz

Der Lombardsatz ist der von einer Notenbank (wie der Bundesbank) für Lombardkredite an Geschäftsbanken erhobene Zinssatz. Der Lombardsatz gilt neben dem Diskontsatz als der wichtigste Leitzins für den Kapitalmarkt. Der Lombardsatz liegt über dem Diskontsatz. Wenn Geschäftsbanken Geld gegen Hinterlegung von Wertpapieren ausleihen, wird dies ebenfalls als Lombardkredit bezeichnet. Ab 1. Januar 1999 wurde der Lombardsatz im Zuge der dritten Stufe der Europäischen Währungsunion durch den Zinssatz der Spitzenrefinanzierungsfazilität (SRF-Zinssatz) … Weiterlesen

Limitierter Auftrag

Als limitierter Kauf- oder Verkaufsauftrag wird im Wertpapiergeschäft eine vom Anleger vorgegebene und von Händler oder Makler einzuhaltende Preisober- oder Preisuntergrenze beim Handel mit Wertpapieren sowie Derivaten verstanden. Auch Zeichnungsaufträge bei Neuemissionen von Wertpapieren, bei denen die Preisfindung mit Hilfe des Bookbuilding-Verfahrens erfolgt, kann der Anleger mit einem Kauflimit geben.

London Interbank Offered Rate (Libor)

Der London Interbank Offered Rate, besser bekannt unter der Abkürzung LIBOR, ist ein Zinssatz für kurzfristige Geldmarktgeschäfte zwischen bonitätsmäßig einwandfreien Banken am Finanzplatz London. Der LIBOR wird für Geldmarktgeschäfte in den meisten gängigen Währungen berechnet. Der LIBOR ist der international bedeutendste Referenz für kurzfristige Kredit- und Anlagegeschäfte. Das deutsche Pendant zum LIBOR ist der FIBOR (Frankfurt Interbank Offered Rate), dem aber eine weitaus geringere Bedeutung als internationaler Referenzzinsatz zukommt.

Leveraged Buy-Out

Leveraged Buy-Out ist ein mit Hilfe von Krediten finanzierter Unternehmenskauf durch eine Gruppe von Investoren. Man unterscheidet zwischen Management Buy In bei einer Übernahme durch außenstehende Investoren und Management Buy Out bei einer Übernahme durch das eigene Management. Typisch für einen LBO ist, dass nur wenige Eigenmittel eingesetzt werden. In der Regel erfolgt die Kapitalbeschaffung durch Aufnahme von Bankkrediten bzw. durch die Emission von Anleihen. Ziel einer solchen Transaktion ist … Weiterlesen

Kuxe

Dies sind Anteile an bergrechtlichen Kapital-Gesellschaften z.B. Kohle- oder Erzbergwerk. Sie stellen einen ideellen Anteil am Vermögen der betreffenden Gewerkschaft dar. Kuxe lauten nicht auf einen bestimmten Nennbetrag, sondern verkörpern vielmehr die Beteiligung am Vermögen der Gewerkschaft, das in 100 oder 1.000 oder ein Mehrfaches davon bis zu 25.000 Kuxe eingeteilt werden kann. Kuxe lauten auf den Namen des Inhabers und werden im sogenannten Gewerkenbuch eingetragen. Kuxe verbriefen ein Recht auf … Weiterlesen

Kommunalschuldverschreibung (-Obligationen)

Kommunalschuldverschreibungen oder Kommunalobligationen sind festverzinsliche Wertpapiere, die Kreditinstituten zur Refinanzierung von Krediten an inländische Körperschaften des öffentlichen Rechts dienen. Kommunalschuldverschreibungen werden sowohl von öffentlich-rechtlichen Kreditinstituten als auch von privaten Hypothekenbanken emittiert. Aufgrund der erstklassigen Bonität des Drittschuldners gelten Kommunalschuldverschreibungen sowohl als mündelsicher als auch als deckungsstockfähig.

Kapitalmarkt

Der Markt für längerfristige Geldanlagen. Dabei kann es sich um die Beteiligung an Unternehmen oder um die Kreditvergabe an staatliche Stellen, an Unternehmen und Private handeln. Wichtigste Teilmärkte sind der Rentenmarkt und der Aktienmarkt. Neben dem organisierten Kapitalmarkt, an dem der Handel nach strengen Regeln stattfindet, gibt es einen nicht-organisierten Markt für längerfristige Anlagen und Kredite. Hier können die Konditionen zwischen Geldgeber und Kreditnehmer weitgehend frei ausgehandelt werden.

Kapitalgesellschaft

Eine Unternehmensform, bei der sich die Geldgeber am Kapital beteiligen können, ohne persönlich auch an der Leitung der Gesellschaft teilzunehmen. Die Geldanlage steht also im Vordergrund, nicht das eigene unternehmerische Handeln.

Kapitalerhöhung

Dies ist ein Mittel zur Finanzierung eines Unternehmens durch Erhöhung des Eigenkapitals. Die möglichen Formen der Kapitalerhöhung richten sich nach der Rechtsform der Unternehmen. Meist geschieht das durch Ausgabe junger Aktien, die entweder bezahlt werden müssen (Bezugsrecht) oder aus der Umwandlung von Rücklagen (Gratisaktien) entstehen.Kapitalerhöhungen sind abhängig vom Kapitalbedarf und von den Möglichkeiten der Eigenkapitalbeschaffung. Durch eine Kapitalerhöhung steigert die Aktiengesellschaft ihr Eigenkapital.

Investor Relations

Der Begriff Investor Relations beschreibt die aktive Pflege der Beziehung zwischen dem Unternehmen und seinen tatsächlichen oder potentiellen Anteilseignern. Das Ziel ist dabei, durch Kommunikation von Informationen die Kapitalanleger zum Investment in das betreffende Unternehmen zu veranlassen. Die Investor Relations-Politik großer Unternehmen ist in der Regel auf institutionelle Investoren, wie Investmentfonds, Pensionskassen und Versicherungen ausgerichtet, kann sich aber auch an Privatanleger wenden.

Internetbanking

Abwicklung von Bankgeschäften und anderen Zahlungsvorgängen über Online-Dienste. Die zunehmende Nutzung des Internet und anderer Dienste führt dazu, dass Kreditinstitute ebenso wie viele andere Unternehmen in diesem Medium als Anbieter auftreten. Die Bankdienstleistungen umfassen dabei vor allem die Kontoführung, Wertpapiergeschäfte und den Zahlungsverkehr mit digitalem Geld. Das bringt den Nutzern zwar Vorteile, stellt aber auch die Frage nach der Sicherung gegen Missbrauch.

Immobilienfonds

Immobilienfonds sind eine Spezialform der Investmentfonds. Hierbei legt die Investmentgesellschaft die Gelder der Anleger ausschließlich in Immobilien an. Die Rendite ergibt sich aus der Wertsteigerung und den Mieteinnahmen der Immobilien. Die Geldanlage bei solchen Investmentfonds ist eher mit dem Erwerb von Grundbesitz als mit einer Wertpapieranlage zu vergleichen.

IBIS

Das Inter-Banken-Informations-System IBIS war ein elektronisches Wertpapierhandelssystem, das von Kreditinstituten, Kursmaklern und freien Maklern angeboten wurde und den ganztägigen Handel mit den dreißig umsatzstärksten deutschen Aktien sowie mit rund zwanzig Emissionen der öffentlichen Hand ermöglichte. Es wurde 1997 von dem umfassenderen elektronischen Handelssystem Xetra abgelöst.

Hypothekenbank

Hypothekenbanken sind spezialisierte Kreditinstitute, die sich im wesentlichen auf die grundbuchlich gesicherte Vergabe von langfristigen Darlehen spezialisiert haben. Hypothekenbanken zählen damit zu den Realkreditinstitute. Hypothekenbanken vergeben vor allem langfristige Hypotheken- sowie Kommunaldarlehen. Die Refinanzierung der vergebenen Kredite erfolgt im primär durch die Ausgabe von Pfandbriefen und Kommunalschuldverschreibungen. Art und Umfang der von den Hypothekenbanken getätigten Geschäften werden durch das Hypothekenbankengesetz eng begrenzt.

Telebanking

Telefon- oder Telebanking und die Erledigung von Bankgeschäften am heimischen PC (Homebanking) sind eine Variante des Privatkundengeschäfts der Banken und Sparkassen. Es stellt für den Verbraucher als „Homebanking“ eine Alternative zum Filialgeschäft dar. Beim Telefonbanking wickelt der Kunde seine Bankgeschäfte über das Telefon ab, statt persönlich zur nächsten Geschäftsstelle zu gehen. Hierdurch ist der Kunde von den allgemeinen Öffnungszeiten und Standorten der Banken unabhängig. Zudem sind die Kosten für die … Weiterlesen

High Yield Bonds

Als High Yield Bonds werden Anleihen bezeichnet, die eine überdurchschnittlich hohe Verzinsung bei gleichzeitig überdurchschnittlich hohem Risiko aufweisen. High Yield Bonds werden von Unternehmen ausgegeben, die aufgrund ihrer bereits bestehenden hohen Verschuldung keine weiteren Bankdarlehen aufnehmen können bzw. denen auch keine Emission von „normalen“ Anleihen (mehr) möglich ist. Deshalb werden High Yield Bonds oft auch als Junk Bonds (wörtlich: Ramsch-, Schrott oder Abfallanleihen) bezeichnet.

Hedge-Fund

Hedge-Funds sind Investmentfonds, die bezüglich ihrer Anlagepolitik keinerlei gesetzlichen oder sonstigen Beschränkungen unterliegen. Sie streben unter Verwendung sämtlicher Anlageformen eine möglichst rasche Vermehrung ihres Kapitals an. Hedge-Funds bieten die Chance auf eine sehr hohe Rendite, bergen aber auch ein entsprechend hohes Risiko des Kapitalverlusts.

Giro

Die wichtigste Form des bargeldlosen Zahlungsverkehrs. Die auf Girokonten verbuchten Guthaben (Sichteinlagen) können jederzeit dazu genutzt werden, um fällige Zahlungsverpflichtungen durch Hergabe eines Schecks oder durch Überweisungen zu erfüllen. Dies geschieht durch einfaches Umschreiben des jeweiligen Betrages vom Konto des Schuldners auf das Konto des Gläubigers. Auch beim Wertpapierhandel spielt der Giroverkehr eine bedeutende Rolle.

Futures-Fonds

Futures-Fonds zählen zu den Exoten unter den in Deutschland gehandelten Fondsarten. Diese Art des Investmentfonds legt die Gelder seiner Kunden in Futures an, die je nach Anlagegrundsätzen, zum Bezug eines Wertpapierindex, Devisen, Anleihen oder Waren berechtigen. Futures-Fonds zeichnen sich durch hohe Kursschwankungen aus und richten sich zum einen an renditeorientierte, risikofreudige Anleger und zum anderen an Anleger, die mit Hilfe eines solchen Engagements ihre bestehenden Wertpapierdepots absichern möchten.

Future

Vom englischen Wort für Zukunft abgeleitete, international gebräuchliche Bezeichnung für Terminkontraktgeschäfte z. B. Aktienindexterminkontrakte, Zinsterminkontrakte, Devisenterminkontrakte, aber auch solche Kontrakte auf Waren (Edelmetalle, Landwirtschaftliche Produkte, Rohstoffe usw.). Futures sind Finanzinstrumente, die dem Inhaber das Recht und die Pflicht geben, einen zugrundegelegten Handelsgegenstand zu einem vorab vereinbarten Preis am Ende der Laufzeit zu kaufen oder zu verkaufen. Man unterscheidet, ob die Futures zum Kauf (Long-Futures) oder zum Verkauf (Short-Futures) eines bestimmten … Weiterlesen

Freistellungsauftrag

Ein vom Sparer der Bank oder Sparkasse erteilter Auftrag, ihn im Rahmen der zulässigen Grenzen von der direkten Abführung der Kapitalertragsteuer durch das Kreditinstitut an das Finanzamt freizustellen. Nur wenn der Bank ein solcher formeller Auftrag vorliegt, ist sie berechtigt, dem Kunden den vollen Betrag seiner Zins- oder Dividendeneinkünfte zu überweisen. Wird ein solcher Auftrag nicht erteilt oder der zulässige Betrag überschritten, kann der Empfänger von Zinszahlungen die im Quellenabzug … Weiterlesen

Frankfurt Interbank Offered Rate (FIBOR)

Die Frankfurt Interbank Offered Rate, besser bekannt unter der Abkürzung FIBOR, ist der Zinssatz zu dem sich erstklassige Banken untereinander kurzfristige Euro-Darlehen mit Laufzeiten von einem bis zu zwölf Monaten gewähren. Der FIBOR wird täglich einmal aus den Quotierungen von 19 Banken, die eine führende Position auf dem Geldmarkt haben, ermittelt. Der FIBOR-Satz liegt in der Regel deutlich niedriger als der Satz, den Kunden bei Kreditaufnahme an eine Bank zu … Weiterlesen