Wechsel

Ein Wechsel ist ein Wertpapier, das die unbedingte Anweisung des Ausstellers an den Bezogenen enthält, zu einem bestimmten Zeitpunkt oder innerhalb einer bestimmten Frist, einen festen Betrag auszuzahlen. Begünstigter der Zahlung kann entweder der Aussteller selbst oder eine dritte Person sein. Wechsel dienen primär der Finanzierung von Handelsgeschäften. Bestimmte Wechsel können an Geschäftsbanken und die Bundesbank verkauft werden.

Warenterminbörse

Warenterminbörsen sind Börsen, die auf den Handel mit derivaten Finanzinstrumenten auf Basis von Waren spezialisiert sind, die im Welthandel eine Rolle spielen. Gehandelt werden Kontrakte, die den Inhaber berechtigen, bestimmte Waren zu einem vorab festgelegten Preis zu kaufen oder zu verkaufen. Die wichtigsten Warenterminbörsen sind die Börsen von New York, London, Kansas City, Minneapolis und Winnipeg.

Wandelschuldverschreibung

Anleihen einer Aktiengesellschaft. Sie gibt dem Inhaber neben dem Recht auf die Zahlung eines festen Zinses die Möglichkeit, die Schuldverschreibung zu einem bestimmten Zeitpunkt in einem festen, im voraus festgelegten Verhältnis, in Aktien umzutauschen.

Vorzugsaktien

Vorzugsaktien sind Wertpapiere, bei denen dem Aktionär besondere Rechte eingeräumt werden. Dabei kann es sich um ein Vorrecht bei der Gewinnverteilung oder um Mehrstimmrechte handeln. Die Sonderrechte der Vorzugsaktien werden durch Einschränkungen bei anderen Rechten kompensiert. Aus diesem Grund haben die Inhaber von Vorzugsaktien mit einem Vorrecht bei der Gewinnverteilung meist keine Stimmberechtigung auf der Hauptversammlung der Aktiengesellschaft, wo bestimmt wird wie hoch die Dividende ist. Dafür bekommen Vorzugsaktionäre eine höhere Dividende … Weiterlesen

Venture-Capital

Als Venture-Capital werden Finanzmittel bezeichnet, die durch eine Investmentgesellschaft für eine bestimmte Zeit anderen Unternehmen als Eigenkapital zur Verfügung gestellt werden. Bei den Empfängern des Kapitals handelt es sich meist um junge Unternehmen, die Projekte realisieren wollen, die hohe Erträge versprechen, aber auch mit großen Risiken behaftet sind. Im Gegensatz zur herkömmlichen Kreditvergabe trägt der Kapitalgeber beim Venture-Capital auch unternehmerisches Risiko. Er erhält deshalb für sein Kapital keine Zinsen, sondern … Weiterlesen

Unternehmensbeteiligungsgesellschaft

Hierbei handelt es sich um Unternehmen, deren einziger Geschäftszweck darin liegt, sich durch Bereitstellung von Eigenkapital an anderen Unternehmen zu beteiligen. Die gesetzliche Grundlage für diese Gesellschaftsform ist in Deutschland das Unternehmensbeteiligungsgesellschaftengesetz. Unternehmensbeteiligungsgesellschaften können im Rahmen des Einkommen-, Vermögen- und Gewerbesteuerrechts bestimmte steuerliche Privilegien für sich in Anspruch nehmen, die privaten Anlegern einen Anreiz geben sollen, sich an solchen Unternehmen zu beteiligen.

Universalbank

Unter Universalbanken versteht man Banken die zur Durchführung aller Arten von Bankgeschäften berechtigt sind und dieses Recht auch wahrnehmen. Das Universalbankensystem ist das in der Bundesrepublik Deutschland vorherrschende System.

Termineinlagen

Die Festlegung eines bestimmten Geldbetrages bis zu einem vorher festgelegten Zeitpunkt. Der Gläubiger stellt diesen Betrag für die vereinbarte Zeit zur Verfügung und erhält dafür eine Verzinsung. Dies wird auch als Festgeldgeschäft bezeichnet.

Stripping

Als Stripping wird die Möglichkeit bezeichnet, den Mantel und die Zinskupons einer Anleihe getrennt voneinander zu handeln. Seit dem 4. Juli 1997 sind in Deutschland erstmals auch Bundesanleihen zum Stripping zugelassen. Das Strippen von Anleihen bietet die Möglichkeit, aus einer normalen Bundesanleihe eine Reihe von Nullkuponanleihen zu machen. Für den Anleger kann das Strippen von Anleihen, je nach seiner individuellen Steuerprogression, zu einer verbesserten Rendite nach Steuern führen.

EWU-Aktienindex

Die Börsen in Frankfurt, Paris und Zürich haben sich im Februar 1998 auf gemeinsame Indizes geeinigt, welche die Kursentwicklung innerhalb der Länder der Währungsunion und in Europa insgesamt abbilden: Den „Euro-Stoxx 50“ als EWU-Index und den „Stoxx 50“ für die gesamte Europäische Union plus Schweiz. Es handelt sich um die 50 Top-Werte aus dem jeweiligen Gebieten. Sie sind für Aktiensparer von Bedeutung, da diese Unternehmen das Börsengeschehen insgesamt stark beeinflussen … Weiterlesen

Stop Loss Order

Bei einem Stop Loss-Auftrag bzw. Stop Loss-Order handelt es sich um einen unlimitierten Verkaufsauftrag, der automatisch bei Erreichen eines vom Kunden vorgegebene Kursniveaus des zugrunde liegenden Wertpapiers ausgeführt werden. Stop Loss-Aufträge sind als kostengünstiges, risikofreies Kurssicherungsinstrument auch für Kleinanleger geeignet. Für die Börse können Stop Loss-Aufträge eine gewisse Gefahr darstellen, da sie unter Umständen verstärkend auf Kursrückgänge wirken. Seit 1989 können in Deutschland Stop Loss-Aufträge erteilt werden.

Stop Buy Order

Als Stop Buy Order bzw. Stop Buy Auftrag wird ein automatisierter Aktienkauf bezeichnet, der von der Bank für den Anleger ausgeführt wird, wenn ein bestimmter Kurs erreicht oder überschritten wird. Stop Buy Orders können einerseits dazu genutzt werden, an bestimmten plötzlichen Aufwärtsbewegungen bei einzelnen Aktien teilzunehmen. Andererseits können sie aber auch zur Risikobegrenzung für Stillhalter von Kaufoptionen genutzt werden. Seit 1989 sind Stop Buy Aufträge auch in Deutschland zugelassen.

Stock Split

Der sogenannte Stock Split gehört zu den Besonderheiten des amerikanischen Aktienrechts. Beim Stock Split werden die umlaufenden Aktien einer Aktiengesellschaft eingezogen und entwertet und durch eine höhere Anzahl neuer Aktien ersetzt. Das Verhältnis in dem alte in neue Aktien umgetauscht werden, wird als Splitting-Verhältnis bezeichnet. Der Anteil, den der einzelne Aktionär an dem Unternehmen hält, ist vor und nach dem Stock Split unverändert. Das Vermögen der Gesellschaft verteilt sich einfach … Weiterlesen

Stille Reserven

Stille Reserven oder stille Rücklagen sind Teile des Eigenkapitals eines Unternehmens, die in der Bilanz für Außenstehende nicht oder nur schwer erkennbar sind. Stille Reserven entstehen entweder durch Unterbewertung von Aktiva oder durch Überbewertung von Passiva. Sie sind also auf beiden Seiten der Bilanz zu finden. Stille Reserven erhöhen den Wert eines Unternehmens über den Wert hinaus, der aus der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung ersichtlich ist. Steuerlich bedeuten … Weiterlesen

Steueroasen

Als Steueroasen werden solche Länder bezeichnet, die ein deutlich niedrigeres Steuerniveau haben als die Heimatländer von Gebietsfremden. Die Gesetzgebung der Oasenstaaten erlaubt es, diese Einkünfte, durch geschickte „Gestaltung“ teilweise dem Zugriff des Fiskus im Heimatland des Steuerpflichtigen zu entziehen oder sie ganz zu verbergen. Oft geben die Behörden dieser Länder keine Auskünfte über die Vermögensverhältnisse der in ihrem Bereich tätigen Firmen oder Einzelpersonen.

Splitting

An der Börse: Splitting ist eine Nennwertherabsetzung. Dabei wird eine alte Aktie in zwei oder mehrere neue Aktien aufgeteilt. Die neuen Aktien haben denselben Wert wie die alten Aktien. Dies hat den Vorteil, dass die Aktien dieses Unternehmens nun zu einem geringeren Preis erhältlich und damit auch besser für den Erwerb durch Kleinanleger geeignet sind. Im Steuerrecht: Eine Form der Einkommensbesteuerung von Ehegatten, die in dieser Form in der Bundesrepublik … Weiterlesen

Spezialfonds

Investmentfonds lassen sich bezüglich ihres Anlegerkreises in Publikums- und Spezialfonds unterteilen. Während die Anlage in Publikumsfonds für jeden Anleger möglich ist, steht die Anlage in Spezialfonds nur institutionellen Anlegern offen. Die maximale Anzahl an Anlegern, die in den einzelnen Spezialfonds investieren dürfen, ist zumeist eng begrenzt und wird in den Anlagegrundsätzen des Fonds festgelegt. Im Gegensatz zu einem Publikumsfonds haben die Anteilseigner eines Spezialfonds ein Mitspracherecht hinsichtlich der Anlageentscheidungen. Hauptkunden … Weiterlesen

Sichteinlagen

Das jederzeit verfügbare Guthaben auf einem Girokonto. Der Inhaber kann unbeschränkt und ohne vorherige Kündigung in Höhe des Guthabens und eines eventuell zusätzlich eingeräumten Dispositionskredits von seinem Konto Beträge per Überweisung auf andere Konten übertragen, Schecks im Rahmen der verfügbaren Summe ausstellen oder Bargeld abheben.

Shareholder Value

Shareholder Value lässt sich mit dem Begriff Aktionärsvermögen ins Deutsche übersetzen. Hinter diesem Konzept verbirgt sich ein Managementprinzip, dass die Unternehmenspolitik primär auf die Steigerung des Gesamtwerts eines Unternehmens ausrichtet. Der Wert des Unternehmens wird dabei in erster Linie aus der Sicht der Anteilseigner betrachtet. Für den Anteilseigner zeigt sich der Erfolg der Geschäftsführung in der Höhe der Dividendenausschüttungen und der Kursentwicklung der Aktien. Die zentrale Größe zur Messung des … Weiterlesen

Schwarzer Freitag

Dieser Begriff ist zum Synonym für einen Börsencrash oder auch einen anderen plötzlichen Rückschlag mit überregionaler Wirkung geworden. Historisch gesehen ist mit dem Begriff Schwarzer Freitag der 25.10.1929 gemeint. An diesem Freitag kam es zu dramatischen Kurseinbrüchen an der Wall Street und als Folge auch an allen anderen wichtigen Weltbörsen. Damals wurde eine mehrjährige Hausse beendet und eine weltweite Wirtschaftskrise eingeläutet. Weitere Einflüsse auf die Namensgebung haben die panikartigen Wertpapierverkäufe … Weiterlesen

Schuldscheindarlehen

Schuldscheindarlehen sind langfristige Kredite an Großunternehmen, an die öffentliche Hand und bestimmte Kreditinstitute mit Sonderaufgaben. Sie haben bezüglich ihrer Ausstattung viel Ähnlichkeit mit Anleihen, werden aber nicht an der Börse gehandelt. Darlehensgeber sind vor allem Versicherungsgesellschaften, Realkreditinstitute und Sparkassen. Die Vermittlung dieser Art von Krediten übernehmen meist Kreditinstitute. Der Vorteil für beide Seiten liegt in der leichten Handhabung; günstig ist auch, dass somit auch nicht emissionsfähige Gesellschaften Zugang zum Kapitalmarkt … Weiterlesen

Rückstellungen

Der Begriff Rückstellungen beschreibt eine Position auf der Passivseite der Bilanz in der bestimmte Verbindlichkeiten und Aufwendungen des Unternehmens dargestellt werden. Bei diesen Verbindlichkeiten handelt es sich um Verpflichtungen des Unternehmens gegenüber Dritten, die hinsichtlich ihres tatsächlichen Bestehens oder ihrer genauen Höhe unsicher sind. Zu den unter den Rückstellungen bilanzierten Aufwendungen gehören aber auch solche, die zwar dem betrachteten Wirtschaftsjahr zugerechnet werden, aber erst in einem späteren Jahr zu Ausgaben … Weiterlesen

Rückkaufswert

Begriff aus dem Versicherungsrecht. Bei vorzeitiger Kündigung von Lebens- und Unfallversicherungen besteht Anspruch auf Rückzahlung eines Teils der eingezahlten Prämien. Das ist der Garantiewert. Der Rückkaufwert (der Rückvergütung) drückt die Höhe dieses Anspruchs aus.

Roll-Over-Kredit

Beim Roll-over-Kredit handelt es sich um einen mittel- bis langfristigen Groß-Kredit mit speziellen Zinsvereinbarungen. Dabei wird der Zinssatz nicht für die gesamte Laufzeit festgelegt. Er wird vielmehr in bestimmten Abständen an die jeweilige Situation am Kreditmarkt angepasst. Vor allem am Euro-Markt spielt diese Kreditart eine Rolle. Kreditnehmer sind Großunternehmen und Staaten. Sofern es sich um größere Kredite handelt, werden sie von mehreren Banken gemeinsam (Konsortium/Syndikat) begeben. Zur Refinanzierung werden meist … Weiterlesen

Aktien-Risikomaße

Um zu einer ausgewogenen Anlageentscheidung zu kommen, benötigen Investoren Entscheidungshilfen, die ihnen Informationen über das Verhältnis von Chancen und Risiko bestimmter Anlageformen geben. Zur Beurteilung von Aktien wurden verschiedene Kennzahlen entwickelt, die zusammengefasst als Risikomaße bezeichnet werden. Die wichtigsten Risikomaße zur Beurteilung von Aktien sind die Volatilität und der Betafaktor.

Rentenfonds

Rentenfonds stellen die in Deutschland beliebteste Variante der Investmentfonds dar. Diese Art von Wertpapierfonds investiert die Mittel, die ihnen von ihren Anlegern zur Verfügung gestellt werden, hauptsächlich in festverzinsliche Wertpapiere wie Anleihen, Obligationen, Schuldverschreibungen und Schatzwechsel in- und ausländischer Emittenten an. Der einzelne Anleger ist dann zu einem bestimmten Anteil am Gesamtportfolio beteiligt. Die Rendite eines Rentenfonds ergibt sich aus den regelmäßigen Zinszahlungen sowie eventuell erzielten Kursgewinnen der Wertpapiere im … Weiterlesen

Realkreditinstitute

Realkreditinstitute sind private oder öffentlich-rechtliche Kreditinstitute, die darauf spezialisiert sind, langfristige Kredite zu vergeben, die durch Grundpfandrechte besichert sind. Die Mittel zur Vergabe der Kredite werden durch die Emission von Pfandbriefen aufgebracht. Daneben vergeben Realkreditinstitute oftmals auch Kredite an Gemeinden. Die Mittel für Gemeindekredite werden durch die Emission von Kommunalschuldverschreibungen beschafft.

Pfandbrief-Index (PEX)

Der deutsche Pfandbriefindex ist ein Mitglied der Index-Familie am deutschen Wertpapiermarkt. Der Index misst die Rendite deutscher Pfandbriefe und damit die Marktentwicklung am Pfandbriefmarkt. Der PEX ist von seinem Aufbau dem REX sehr ähnlich. Das ermöglicht es, Vergleiche zwischen der Entwicklung von Staatspapieren und Pfandbriefen.

Pensions-Sondervermögen

Pensions-Sondervermögen sind eine neue Form von Investmentfonds. Sie ist ab Anfang 1998 in Deutschland zum Handel zugelassen. Pensions-Sondervermögen dienen dem langfristigen Aufbau einer zusätzlichen Altersvorsorge und sind daher als Ergänzung zur traditionellen staatlichen Rente gedacht. Primäres Anlageziel ist dabei grundsätzlich die Substanzerhaltung. Das spiegelt sich auch in dem gesetzlich geregelten hohen Aktienanteil. Einzahlungen in Pensions-Sondervermögen können sowohl vom Arbeitgeber als auch vom Arbeitnehmer vorgenommen werden. Eine Verfügung über die angesparten … Weiterlesen

Optionsscheinfonds

Optionsscheinfonds sind eine Spezialform der Investmentfonds. Diese Wertpapierfonds investieren die Mittel ihrer Kunden meist ausschließlich in Optionsscheine und weisen dadurch hohe Kursschwankungen auf. Optionsscheinfonds richten ihr Angebot primär an risikofreudige, spekulativ eingestellte und vor allem renditeorientierte Anleger. Optionsscheinfonds eignen sich aber auch für konservative Anleger, die ihrem eher sicherheitsorientiertem Depot eine kleine spekulative Komponente hinzufügen möchten.