Grauer Kapitalmarkt

Der Graue Kapitalmarkt ist keineswegs so grau, wie es der Name möglicherweise nahelegt. Im Gegenteil – er ist schillernd bunt. Hier tummeln sich die verschiedensten Anlagemöglichkeiten wie Schiffsbeteiligungen, geschlossene Immobilienfonds etc., die enorme Steuereinsparungen oder sehr hohe Gewinnchancen versprechen. Da es für den Grauen Kapitalmarkt weitgehend keine staatliche Regulierung gibt, schlagen die Geschäftspraktiken der Anbieter manchmal über die Strenge. Dennoch darf man nicht von vornherein grau mit betrügerisch gleichsetzen. Denn … Weiterlesen

Goodwill

Als Goodwill bezeichnet man den Teil des Wertes eines Unternehmens, der über dessen Kurswert beziehungsweise Buchwert hinausgeht. Der Goodwill beruht auf psychologischen Kriterien und ist deshalb schwer zu schätzen. Zu berücksichtigen sind beispielsweise die treue Stammkundschaft, günstige Standorte, vorhandene Patente und Lizenzrechte sowie Markennamen.

Good-till-cancelled Auftrag

Das ist eine Auftragsart im elektronischen Handelssytem Xetra. Die Order bleibt solange im System, bis sie entweder ausgeführt oder annulliert wird. Aufträge, die nur bis zu einem angegebenen Datum gültig sind, laufen unter good-till-date Auftrag.

Goldparität

Unter einer Goldparität versteht man den Wert einer Währungseinheit in Gramm Feingold. Dieser Wert wird vom Staat festgelegt. Sie entspricht der Menge Gold in Gramm, die man für eine Währungseinheit erhält.

Gold Bullion Securities

Mit dem Erwerb einer Gold Bullion Security (GBS) erwerben Anleger keine Aktie, sondern das Recht auf einen Zehntel-Unze-Goldbarren. Die GBS sind zu 100 Prozent mit physischem Gold unterlegte börsengehandelte Wertpapiere. Die Gebühren für GBS-Transaktionen und den Besitz von GBS liegen deutlich unter Kosten für den Kauf, die Aufbewahrung sowie die Versicherung von physischem Gold. Eine Mindestanlage ist nicht erforderlich und die Anteile können über die Börse jederzeit gekauft und verkauft … Weiterlesen

Gleitender Durchschnitt

Der gleitende Durchschnitt ist ein Trendindikator in der Chartanalyse. Um die Kursbewegungen von Aktien einheitlicher und übersichtlicher zu gestalten, wird ein gleitender Durchschnitt errechnet. Er errechnet sich als Durchschnitt der Einzelwertstände einer bestimmten Anzahl vorausgegangener Tage (z. B. 200, 90, 30 Tage). Dadurch erfolgt eine mehr oder weniger starke Glättung einer Kurszeitreihe, die die kurzfristige Tendenz des zugrunde liegenden Wertes untersucht. Er wird als Linie in einen Chart eingezeichnet. Je … Weiterlesen

GEX

GEX steht für German Entrepreneurial Index. Dieser 2005 eingeführte Index enthält an der Börse Frankfurt im Prime Standard notierte deutsche mittelständische Unternehmen in der Wachstumsphase. GEX-Unternehmen sind eigentümergeführt – das heißt Vorstände, Aufsichtsratsmitglieder oder deren Familien besitzen zwischen 25 und 75 Prozent der Stimmrechte – und ihr Börsengang liegt nicht länger als zehn Jahre zurück.

Gewöhnliche Geschäftstätigkeit

Die gewöhnliche Geschäftstätigkeit umfasst das Kerngeschäft eines Unternehmens. Ausgeschlossen davon sind Sonderfaktoren wie Gewinne aus Unternehmensverkäufen, Gewinne aus der Auflösung von stillen Reserven oder Zinsgewinne.

Gewinn pro Aktie

Der Gewinn pro Aktie ist eine der wichtigsten Größen aus der Aktienanalyse. Der um außerordentliche Aufwendungen bereinigte Gewinn einer Aktiengesellschaft wird durch die Zahl der ausgegebenen Aktien dividiert. Diese Größe ermöglicht den Vergleich zwischen mehreren Aktien einer Branche.

Geschäftsbericht

Der Geschäftsbericht ist die gesetzlich vorgeschriebene jährliche Veröffentlichung einer Aktiengesellschaft. Er muss innerhalb von drei Monaten nach Beginn des neuen Geschäftsjahres vom Vorstand erarbeitet und den Abschlussprüfern vorgelegt werden. Er beinhaltet u. a. den Jahresabschluss, Berichte des Vorstands und Aufsichtsrats über den Geschäftsverlauf und die Lage der Gesellschaft. Zudem enthält er wichtige Hinweise auf die vergangene, gegenwärtige und zukünftige Entwicklung eines Unternehmens und ist deshalb eine der Hauptinformationsquellen für den … Weiterlesen

Genehmigtes Kapital

Genehmigtes Kapital versetzt den Vorstand einer Aktiengesellschaft in die Lage, ohne weiteres Befragen der Hauptversammlung das Grundkapital einer Aktiengesellschaft durch die Ausgabe neuer Aktien in einem bestimmten Maße zu erhöhen. Das genehmigte Kapital darf 50 Prozent des bisher gezeichneten Grundkapitals nicht überschreiten. Zuvor muss allerdings die Hauptversammlung einen entsprechenden Beschluss fassen, der maximal fünf Jahre gilt. Die meisten Aktiengesellschaften lassen sich auf diese Art Kapital auf Vorrat genehmigen. Das kann … Weiterlesen

Gate-M

Gate-M ist ein seit Januar 2004 bestehendes Handelssegment für mittelständische Werte der Börse Stuttgart. Dort versteht man Gate-M als „Tor zum Mittelstand“. Gate-M richtet sich in erster Linie an Unternehmen aus der zweiten Reihe, die bereits börsennotiert sind. Aber auch Börsenaspiranten, die eine Börsennotierung planen, sind den Stuttgartern willkommen. Nach zwei Transparenz-Kriterien und drei Liquiditäts-Standards werden die Teilnehmer bei Gate-M unterteilt. Je nach Handelsvolumen werden Börsenkurse permanent oder nur einmal … Weiterlesen

Gap-Close

Gap ist ein charttechnischer Begriff. Er beschreibt das Phänomen, dass im Chart zwischen dem Schlusskurs und dem Eröffnungskurs des nachfolgenden Börsentages eine Lücke entsteht. Gap-close bezeichnet nun die Tatsache, dass diese Lücke geschlossen wird. Liegt die Eröffnung über dem Schlusskurs, so wird allgemein mit fallenden Notierungen gerechnet, weil nur so die Kurslücke (Gap) zum Vortag geschlossen werden kann. Verhält es sich genau umgekehrt, könnte der Kurs steigen.

Gap

Das Wort Gap heißt wörtlich übersetzt Lücke oder Unterbrechung. In einem Chart bezeichnet der Analyst Kursniveaus, zu denen kein Handel stattgefunden hat als Gaps. Es werden vier Arten von Gaps unterschieden. Gewöhnliche Gaps: Sie bezeichnen eine Kurslücke in einem Seitwärtstrend oder Lücken durch geringe Umsätze. Sie sind nicht von Bedeutung und es können keine Aussagen über den weiteren Kursverlauf gemacht werden. Ausbruchgaps: Treten am Ende eines Seitwärtstrends auf und sind … Weiterlesen

G-mind

Der German Market Indicator (kurz: G-mind) drückt die Erwartungshaltung von rund 400 institutionellen Kapitalanlegern aus. Er gibt an, wie optimistisch bzw. pessimistisch die befragten Kapitalanleger die Wertpapierentwicklung – und insbesondere die Aktienentwicklung – am deutschen Finanzmarkt einschätzen. Er ist ein Stimmungsbarometer für den deutschen Aktienmarkt. Dabei schwanken die Werte zwischen plus 10 Punkten (uneingeschränkter Optimismus) und minus 10 Punkten (uneingeschränkter Pessimismus). Es gibt einen G-mind für Aktien und einen für … Weiterlesen

Fungibilität

Fungibilität ist eine andere Bezeichnung für „vertretbar“. Güter, Devisen oder Aktien sind fungibel, wenn sie leicht handelbar/austauschbar sind. An Börsen können nur fungible Waren oder Werte gehandelt werden. Bei Waren muss vorab eine Typisierung erfolgen, damit sie Fungibilität erlangen.

FTSE 100

Der FTSE 100 ist ein Index der Tageszeitung „Financial Times“, aufgebaut auf den 100 führenden Aktien der Londoner Aktienbörse. Der FTSE 100 ist quasi das britische Pendant zum deutschen DAX. Der Leitindex wird von der Financial Times und dem Verband der Versicherungsmathematiker berechnet. Das von Börsianern umgangssprachlich „Footsie“ genannte Börsenbarometer bildet die Kursentwicklung der 100 höchstkapitalisierten Aktien Großbritanniens ab. Eine Überprüfung und Aktualisierung erfolgt quartalsweise. Der FTSE 100 wurde am … Weiterlesen

Nareit Global Real Estate Index

Der Nareit Global Real Estate Index (FTSE Epra) wurde entwickelt, um die Entwicklung börsenotierter Immobiliengesellschaften weltweit zu verfolgen. Der Index bildet die Wertentwicklung von derzeit 270 börsennotierten Immobilienunternehmen weltweit sowie Real Estate Investment Trusts (REITs) ab. Er wird in sechs Regionen untergliedert.

Freimakler

Im Gegensatz zum vereidigten Kursmakler arbeiten freie Makler auf eigene Rechnung an der Börse. Sie kaufen und verkaufen Wertpapiere und vermitteln Geschäfte zwischen anderen Börsenteilnehmern. Freimakler sind nicht wie Kursmakler an der amtlichen Feststellung der Kurse beteiligt. Dafür stellen die Kurse für die Wertpapiere des Geregelten Marktes und des Freiverkehrs fest.

Freefloat

Freefloat ist die englische Bezeichnung für Streubesitz. Ist der Streubesitz hoch, so ist eine Vielzahl von Aktionären am Unternehmen beteiligt. Der Rest der Aktien ist dann in der Regel in „festen Händen“, das heißt sie gehören beispielsweise dem Management oder der Muttergesellschaft des Unternehmens. Je geringer der Streubesitz, desto enger ist der Markt für die Aktien. Hier reichen schon kleinere Aufträge aus, um den Kurs nach oben oder unter zu … Weiterlesen

Free Cash-Flow

Der Free Cash-Flow ist der operative Cash-Flow abzüglich Cash-Flow aus Investitionstätigkeit. Mit den Mitteln aus dem freien Cash-Flow können Unternehmen Dividenden zahlen oder Aktien zurückkaufen. Der freie Cash-Flow verdeutlicht, wieviel Geld für die Aktionäre eines Unternehmens tatsächlich übrig bleibt. Diese Kennzahl kann durch Bilanztricks praktisch nicht manipuliert werden.

Fortlaufende Notierung

Der Kurs der betreffenden Papiere wird während der gesamten Handelszeit fortlaufend festgestellt (= notiert). Dies geschieht in Abhängigkeit von eingehenden Kauf- und Verkaufsorder. Vergleiche: Kassakurs.

Forex-Broker

Ein Forex-Broker bietet die Möglichkeit zum Handeln mit Devisen an.

FOMC

Das FOMC (Federal Openmarket Committee), zu deutsch Offenmarktausschuss, ist der Rat der US-Notenbank. Er besteht aus 12 Mitgliedern und entscheidet allein über die Zinspolitik der Federal Reserve Bank (FED). Diese Entscheidungen werden auf den acht regulären jährlichen nicht öffentlichen Sitzungen getroffen. Außerordentliche Zinsentscheidungen sind möglich und finden immer wieder statt. Das FOMC gibt nach jeder Sitzung weiterhin bekannt, ob es eher geneigt ist, die Zinsen zu senken oder zu erhöhen.

FED-Bias

Nach jeder Zinssitzung gibt die US-Notenbank FED den Bias bekannt. Es ist eine Einschätzung über Chancen und Risiken der zukünftigen wirtschaftlichen und inflationären Entwicklung. Seit 2000 gibt es die Einschätzung „Inflation“ (Risiko einer steigenden Inflation), „Weakness“ (Fed erwartet wirtschaftliche Schwäche) und „Balanced“ (Fed sieht ausgewogene Wirtschafts- und Inflationsentwicklung). Aus diesem Bias kann die mögliche Tendenz der künftigen Zinspolitik abgeleitet werden.

Floor

Floors sind Finanzinstrumente zur Absicherung gegen sinkende Zinsen. Dem Käufer eines Floors wird gegen Zahlung einer Prämie eine festgelegte Zinsuntergrenze (Strike) garantiert. Fällt der Marktzins unter diese Grenze, so zahlt der Floor-Verkäufer einen Differenzbetrag. Floors werden gerne von Anlegern genommen, die in Anleihen mit variabler Verzinsung investiert haben und sich gegen sinkende Zinsen absichern wollen. Das Gegenstück dazu sind die Caps.

Fiduziarische Sicherheiten

In Ausnahmefällen sind Gesellschaften mit vinkulierten Aktien bereit, im Aktienbuch eine Bank oder eine Vermögensverwaltung treuhänderisch anstelle des tatsächlichen Eigentümers einzutragen. Gegenüber der Gesellschaft gilt der Fiduziar als Aktionär. In der Regel hat jedoch der Erwerber einer vinkulierten Namenaktie auf dem Eintragungsgesuch ausdrücklich zu bestätigen, dass die Aktie in seinem rechtlichen und wirtschaftlichen Eigentum steht und er diese nicht fiduziarisch oder sonstwie für Dritte hält, womit eine fiduziarische Eintragung ausdrücklich … Weiterlesen

Festverzinsliche Wertpapiere

Wertpapiere, die während ihrer gesamten Laufzeit zu einem vereinbarten festen Satz verzinst und an einem festgelegten Termin zurückgezahlt werden, z. B. Anleihen, Pfandbriefe, Bankschuldverschreibungen.

Fazilität

Als Fazilitäten bezeichnet man die Zinssätze der Europäischen Zentralbank (EZB) für Kredite an Banken. Früher waren das die Leitzinsen der Deutschen Bundesbank. Man unterscheidet zwischen Einlagefazilität – früher Diskontsatz genannt – und Spitzenrefinanzierungsfazilität (ehemals Lombardsatz).