Plain-Vanilla-Indexzertifikat

Mit dem Ausdruck Plain Vanilla („einfache Vanille“) werden salopp Wertpapiere beschrieben, die vergleichsweise einfach strukturiert sind. Bei Indexzertifikaten sind dies zum Beispiel Zertifikate ohne Cap/Renditegrenze (Discount-Zertifikate), Floor/Renditeminimum (Garantiezertifikate) oder andere besondere Ausstattungsmerkmale. Im Unterschied zu „strukturierten“ Zertifikaten partizipieren Plain-Vanilla-Zertifikate vollständig parallel am entsprechenden Index.

Pivot

Der Begriff Pivot kommt in vielen Zusammenhängen vor. Im Westernreiten bedeutet er eine gesprungene Drehung auf der Hinterhand des Pferdes um mindestens 90 Grad. In abgewandelter Form gilt das auch für die Börse. Als Pivots werden Chartzonen beziehungsweise Wendepunkte einer Periode, in der Regel innerhalb eines Tages, bezeichnet. Auch wöchentliche Pivots oder Monatspivots sind denkbar. Händler nutzen diese Zonen beispielsweise zum Einstieg in den Markt oder zu Gewinnmitnahmen. Grundsätzlich gilt: … Weiterlesen

Pflichtaktien

Pflichtaktien kennt man in der Schweiz. Dort versteht man unter dieser Aktienart jene Papiere einer Aktiengesellschaft, welche die Mitglieder ihres Verwaltungsrates besitzen und die sie in einem speziellen Depot, Pflichtdepot genannt, hinterlegen müssen. Wie viele Aktien auf dieser Weise hinterlegt werden müssen, ist in den Statuten der AG festgelegt.

Partizipationsschein

Partizipationsscheine sind eine Beteiligungsform an Schweizer Aktiengesellschaften. Sie stellen ein Beteiligungspapier dar, dass im Vergleich zur Aktie auch mit Vermögensrechten, jedoch mit keinerlei Stimmrechten und ähnlichem ausgestattet ist. Durch Ausgabe von Partizipationsscheinen statt Aktien schützt sich eine Aktiengesellschaft vor allem vor unerwünschten Einflüssen bzw. Überfremdung bei gleichzeitiger Zuführung von neuem risikotragenden Kapital. Sie sind der deutschen Vorzugsaktie sehr ähnlich. Partizipationsscheine sind in rechtlicher Hinsicht mit den Genussscheinen vergleichbar.

Pariser Club

Das ist ein Forum, wo mehrere Gläubigerländer (in der Regel westliche Industrieländer) gemeinsam über die Schulden bzw. Schuldenerlasse eines bestimmten Landes verhandeln. Der Vorteil besteht darin, dass das verschuldete Land nicht mehr mit jedem einzelnen Gläubiger Verhandlungen führen muss. Im Gegensatz zum Londoner Club geht es bei den Verhandlungen im Pariser Club ausschließlich um Zahlungsverpflichtungen aus öffentlichen Krediten, beispielsweise um garantierte Handels-Kredite und Entwicklungshilfe-Darlehen.

Paasche-Index

Der Paasche-Index beantwortet die Frage, um wie viel Prozent ein aktuelles Portfolio teurer oder billiger ist, als es in einer Basisperiode gewesen wäre. Der Indexwert der Berichtsperiode ist nur mit dem Wert der Basisperiode direkt vergleichbar, nicht aber mit Werten anderer Berichtsperioden.

ODAX

ODAX ist eine Abkürzung für Option auf den Deutschen Aktienindex bzw. DAX-Option. An der Terminbörse EUREX entspricht ein Indexpunkt im Kassa-DAX einem Wert von fünf Euro. Die minimale Indexveränderung von 0,1 Punkten entspricht somit einem Wert von 0,50 Euro. Am Laufzeitende der Optionen sehen die Kontraktspezifikationen einen Barausgleich vor.

Negativ Volume Index (NVI)

Der Begriff Negativ Volume Index stammt aus der Chartanalyse. Dabei berücksichtigt der NVI Tage mit rückläufigen Umsatzzahlen. Bleiben die Börsenumsätze (Stück) gleich oder steigen die Umsätze bleibt der Negativ Volume Index unverändert, sinken die Umsätze wird der NVI unter Berücksichtigung der Kursdifferenz verändert. Man verwendet für den Indikator einen 14-Tage-Zyklus und einen 40-Tage-Durchschnitt des Indikators als Triggerlinie. Der Gedanke hinter dem NVI ist, daß an Tagen mit geringen Umsätzen die … Weiterlesen

Notleidender Kredit

Als notleidenden Kredit bezeichnet man ein gewährtes Darlehen, bei dem die Zinsen oder Tilgungsraten nicht mehr bezahlt werden. Dabei ist ungewiss, ob der Kreditnehmer den Kredit zurückzahlen kann.

Notierung

Die Notierung ist die Festsetzung der amtlichen Börsenkurse. Sie erfolgt durch den amtlichen Kursmakler.

Nostroeffekten

Das sind Wertpapiere, die eine Bank selbst besitzt und mit denen sie auf eigene Rechnung handeln kann.

Nonvaleur

Nonvaleur ist die Bezeichnung für ein historisches, wertlos gewordenes Wertpapier, das nicht mehr gehandelt wird. Allerdings werden auch umlaufende Wertpapiere mit besonders niedriger Bewertung abschätzig als Nonvaleur bezeichnet. In Deutschland sind rund 30.000 historische Wertpapiere auf dem Markt – weltweit sind es vermutlich mehr als 150.000. Nonvaleurs erfreuen sich jedoch aufgrund ihrer Seltenheit, historischen Bedeutung oder wegen der aufwendigen künstlerischen Gestaltung noch reger Sammlernachfrage. Zu den bedeutendsten Sammelgebieten gehören US-Eisenbahnpapiere, … Weiterlesen

Non Disclosure Agreement

Non-Disclosure Agreement (NDA) ist ein Abkommen über Nichtoffenlegung, kurz: ein Geheimhaltungsabkommen. Ein NDA ist ein beliebtes Mittel, um sich vor unerwünschten Mitbewerbern zu schützen. Der Unterzeichner stimmt dabei zu, ihm zugänglich gemachtes und nicht anders rechtlich geschütztes Know-how, vertrauliche Informationen und Daten sowie Geschäfts- und Betriebsgeheimnisse geheim zu halten. So kann der Technologieinhaber sich auswählen, wen er in seine Geheimnisse einweiht und gleichzeitig durch Kooperation seine Technologie am Markt durchsetzen.

NOFP

Die Net Open Forward Position (NOFP) – auch „südafrikanischer Überziehungskredit“ genannt – beschreibt die Differenz zwischen den Verbindlichkeiten des Landes auf den internationalen Devisenmärkten und den Nettoreserven.

No Rating

Wird die Kursentwicklung einer Aktie mit „No Rating“ bewertet, so ist das ein klares „Todesurteil“ für das jeweilige Unternehmen. Der Begriff „No Rating“ wird von Analysten des US-Investmenthauses Merrill Lynch verwendet.

Nikkei 225

Das japanische Aktienbarometer Nikkei225 wurde bereits im Jahre 1949 aufgelegt. Die Auswahl der enthaltenen Werte erfolgt nicht anhand von Handelsumsätzen oder Rankings. Stattdessen wählt ein Index-Komitee jährlich 225 Werte des „ersten Segments“ der Tokioter Börse aus. Wesentliches Auswahlkriterium ist die Liquidität und die Branchenzugehörigkeit.

Nikkei-Index

Als Nikkei wird die Index-Familie der Börse Tokio bezeichnet. Der bekannteste ist der Nikkei 225, der die nach Marktkapitalisierung 225 größten japanischen Unternehmen enthält.

Neutral

Wenn Analysten die Kursentwicklung einer Aktie auf „Neutral“ oder „Halten“ einstufen, sehen viele Börsianer darin schon eine Verkaufsempfehlung.

Neuronale Börsennetze

Das sind Software-Programme, die sich durch ihre Lernfähigkeit auszeichnen. Sie steuern Prozesse, die ähnlich wie Neuronen im menschlichen Gehirn funktionieren. Im Fall der Börse sollen sie möglichst konkrete Kauf- oder Verkaufsempfehlungen geben.

Nominalwert

Der Nominalwert (auch Nennwert) ist der auf einer Aktie aufgedruckte Betrag, der meistens vom Kurs der Aktie abweicht. Er ist als reine Rechengröße ein Maß für den Anteil am Grundkapital.

Nebenwerte

Ein Nebenwert ist eine Aktiengesellschaft, die nicht in einem Standardwerte-Index gelistet ist (in Deutschland z. B. dem DAX). Sie hat – im Vergleich zu den anderen Aktien des entsprechenden Landes – einen mittleren bis geringen Börsenwert. Man unterscheidet bei Nebenwerten zusätzlich zwischen: Mid Caps: Mittelhoher Börsenwert, in Deutschland z. B. MDAX-Teilnehmer. Small Caps: Geringer Börsenwert, in Deutschland z. B. SDAX-Teilnehmer und viele in keinem Index vertretene Aktiengesellschaften. Micro Caps: Kleinstwerte, … Weiterlesen

NASD

NASD steht für National Association of Securities Dealers. Es ist die größte Standesorganisation im Bereich Wertpapiere in den USA. Die NASD reguliert sich selbst und erlässt Gesetze und Bestimmungen für ihre Töchter, zu denen unter anderem die Nasdaq und die American Stock Exchange gehören. Die Aufgabe der NASD ist es, Wertpapiermärkte und die damit zusammenhängenden Dienstleistungen zu entwickeln, zu betreiben und zu regulieren. Für diesen Zweck darf die NASD die … Weiterlesen

Nachrangige Anleihe

Nachrangige Anleihen (auch Lower Tier 2 genannt) unterscheiden sich von erstrangigen vor allen dadurch, dass deren Inhaber bei Insolvenz des Unternehmens nicht als erste aus der Liquidationsmasse bedient werden. Sie sind den erstrangigen Anleihen der emittierenden Unternehmen nachgeordnet. Gleichzeitig sind jedoch nachrangige Anleihen den Aktien des Unternehmens bezüglich der Zahlung von Zinsen und der Liquidation von Vermögen übergeordnet.

Nachhaltigkeit

Der Begriff Nachhaltigkeit ist nicht genau definiert. Jeder versteht darunter etwas anderes. Konsens ist, dass darunter Werte wie Natur- und Umweltschutz, die Erhaltung der Ressourcen, der Gesundheitsschutz sowie die Harmonisierung der Arbeitswelt verstanden wird. Vorsicht, nicht jeder meint das Gleiche, wenn er beispielsweise von der Erhaltung der Ressourcen spricht.

Musterdepot

Im Rahmen des Musterdepots werden Käufe und Verkäufe in bestimmten Werten simuliert.

MSCI-Index

Der MSCI-Index ist ein börsentäglich veröffentlichter Aktienindex, der von Morgan Stanley Capital International (MSCI) publiziert wird. Der Index wird auf Laspeyres-Basis berechnet. Er basiert auf 1470 Aktienkursen aus 20 Ländern und repräsentiert zirka 60 Prozent der Börsenkapitalisierung dieser Länder. Der MSCI-Index wird als Weltindex sowie in Form regionaler Indizes (Nordamerika, Europa, Nordische Länder, Pazifik sowie Ferner Osten – insgesamt 20 Länder- und 38 Branchen-Indizes) veröffentlicht.

MSCI Hedge Index

Der MSCI Hedge Index wurde von Morgen Stanley Capital International ins Leben gerufen und soll als Benchmark für die Hedge Fonds Branche dienen. Der MSCI Hedge Fonds Index umfasst 90 Subindizes. Weltweit gibt es rund 6000 Hedge Fonds.

Montanwerte

Montanwerte sind Aktien von Aktiengesellschaften, die primär im Bereich Kohle, Eisen und Stahl tätig sind.

Momentum

Das Momentum ist ein Trendindikator der technischen Aktienanalyse. Es misst die Schwungkraft eines Marktes. Dazu wird vom aktuellen Schlusskurs ein Kurs aus der Vergangenheit – üblich sind 10, 20, 30, 50 oder 250 Tage – abgezogen. Diese Berechnung wird jeden Tag vorgenommen und auf einem Chart aufgezeichnet. Solange das Momentum steigt, ist der Aufwärtstrend intakt. Dagegen deutet ein fallendes Momentum auf ein Abschwächen der Aufwärtsbewegung hin und warnt damit vor … Weiterlesen

Mistrade-Regelung

Im dritten Quartal startet die Deutsche Börse für den Handel mit Optionsscheinen und Zertifikaten ein neues Qualitätssegment. Zu den Mindeststandards gehört dann unter anderem auch eine neue Mistrade-Regelung. Stellt ein Market-Maker fest, dass ein Auftrag aufgrund eines von ihm veröffentlichten fehlerhaften An- und Verkaufspreises ausgeführt wurde, muss er künftig grundsätzlich innerhalb von zwei Stunden nach der Preisfeststellung einen Mistrade-Antrag bei der Börse stellen. Eine Aufhebung des Geschäfts erfolgt jedoch nur … Weiterlesen