Zertifikat

Zertifikate zählen zu den „strukturierten Finanzprodukten“. Rechtlich gesehen handelt es sich dabei um Schuldverschreibungen. Anders als klassische Schuldverschreibungen besteht jedoch kein Anspruch auf eine feste Verzinsung. Es geht vielmehr um die Teilhabe am Erfolg oder Misserfolg eines Börsengeschäfts. Zertifikate können daher völlig unterschiedliche Ertragschancen und Verlustrisiken beinhalten. Sie werden von Banken emittiert.

Über Zertifikate haben auch private Sparer die Möglichkeit, komplizierte Strategien nachzubilden oder in ihnen in sonst schwer zugängliche Anlagen wie etwa Rohstoffe zu investieren. Der Handel mit Zertifikaten findet meist außerhalb der Börse statt.

Früher nutzten nur Börsenprofis Zertifikate, um sich zum Beispiel gegen fallende Kurse abzusichern. Seit den neunziger Jahren mischten auch immer mehr Privatanleger Zertifikate ihrem Depot bei. Das gilt vor allem für Bonus- und Discount-Zertifikate. Es gibt Hebel-, Express-, Basket- oder Endloszertifikate und noch viele mehr. Die Fantasie der Banker kennt keine Grenzen. Sie erfinden gern wohlklingende Namen wie Twin-Win, Victory-, Rainbow- oder Schmetterlings-Zertifikate, um so von den oft hohen Risiken mancher Zertifikate abzulenken.

Anleger sollten sich nur dann auf den Kauf von Zertifikaten einlassen, wenn sie sich zuvor mit deren Konstruktion beschäftigt haben und Risiken und Chancen einschätzen können. Nach den Erfahrungen mit der Pleite bis dahin als sehr solide geltenden Banken sollte auch die Bonität des Emissionshauses genau geprüft werden.

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